Jetzt sind wir in Horta angekommen. Unsere erste Woche dort, dem Blauwasser-Seglerhafen schlechthin, hat uns sehr gut gefallen. PCR-Tests hin oder her, der gehört für uns reisende mittlerweile einfach dazu. Horta liegt für jeden europäischen Blauwassersegler auf dem Heimweg, weshalb hier von Mai bis Juli jeden Tag etliche Boote ankommen. Wir hatten mit den 2000sm noch mit den kürzesten Weg. Viele Boote kommen direkt aus der Karibik oder gar aus Rio oder Kapstadt. Wir fühlen uns in diesem Kreise sehr willkommen. Zur Exklusivität dieser Seglervereinigung gehört es auch, ein Bild entweder auf dem Steg, der Stegmauer oder ähnlichem zu hinterlassen. So sind alle Mauern, Bänke, Wände, Stege mit selbstgemalten Gemälden übersät. Auch wir verewigen uns und sind stolz auf unsere Leistung.
Bei unseren Entdeckungsreisen zu Fuss durch das Dorf und den nahen Porto Pim finden wir Cafés und Restaurants, schöne alte Häuser und einen guten Supermarkt (WOW, zurück im Euroland ;-)). Wir treffen alte Bekannte, lernen neue kennen und treffen uns öfters auf einen Gin do Mare (wie das hier so üblich ist). Ausserdem bringen wir das Boot wieder auf Vordermann und schrubben mal wieder. Die Dauerfeuchte und das viele Salz überall müssen raus. Zum Glück haben wir eine Waschmaschine, da nicht nur wir diese Idee haben 🙂
Die Natur gefällt uns sofort. Wir haben ja eine Schwäche für Vulkan-Inseln. Wir können von unserem Cockpit morgens und abends den Pico auf der Nachbarinsel sehen (das ist übrigens der höchste Berg Portugals). Mittags ist er meist wolkenverhangen und sieht sehr mystisch aus. Wir sehen die grünen Felder und sogar Kühe, fühlen uns ein wenig heimisch! Bei unseren beiden Inselrundfahrten mit einem Auto sehen wir, wie die Naturgewalten hier aktiv sind. Während der eine Leuchtturm wegen eines starken Erdbebens von 1998 in Schutt liegt, ist der andere Leuchtturm halb von einem Vulkanausbruch verschüttet worden (1957/58). Auch sehen wir den höchsten Wellenstand von Hurricane Lorenzo 2019. Dennoch sehen wir kaum zerfallene Häuser oder Schiffswracks. Ganz anders als in der Karibik.
Wir wandern auch einmal um den Vulkankrater herum. Leider ist der Nebel unser Begleiter, doch ab und zu blitzt das Meer raus und wir sehen den Kraterboden. Eine tolle Wanderung durch die sehr bekannte Natur. Wir fühlen uns mehr im Alpenvorland als mitten im Atlantik und entdecken Walderdbeeren und Heidelbeeren. Überall, meist als Strassenbegrenzung, blühen Hortensien in den verschiedensten Farben und versteckt sehen wir Bananen, Palmen und auch Ananas sollen hier wachsen.