Nach 16 Tagen erreichen wir Horta auf den Azoren. Auf die Seemeile genau haben wir 2000sm zurückgelegt. Das heisst ein Umweg von knapp 200sm. Den Motor haben wir auch benutzt, sind aber alles in allem sehr gut rübergekommen. Aber was sind denn nun die Unterschiede zu unserer Fahrt nach Westen?
Unter Seglern wird die Fahrt von West nach Ost als deutlich schwieriger angesehen. Es gibt nicht den konstanten Passatwind, es kommen Schwerwettergebiete aus Nord und vor allem: es ist kalt. Kalt heisst in diesem Fall, nachts auch mal unter 20°C und das Wasser auch unter 20°C. Das hört sich nicht so schlimm an, wenn man den kalten europäischen Winter hinter sich hat, aber mit über 1 Jahr fast immer über 30°C ist das schon sehr kalt;-) Wir waren und wurden gewarnt und haben noch ein extra Paar Gummistiefel eingepackt, sowie das Ölzeug von gaaaaanz weit unten rausgesucht. Dazu kamen nochmal 100 Liter extra Diesel, damit wir die Flauten Motoren können, um nicht noch vom nächsten Tief eingeholt zu werden. Auch das war auf der Fahrt nach West anders. Da waren wir in den Flautepausen baden 😉 Wir fühlten uns also gut vorbereitet. Das Boot hat bisher noch keinerlei Mucken gemacht und daher waren nur kleinere Optimierungen und ein Motorservice nötig. Was wir aber vor allem hatten, war genug Zeit um unseren Absprung in Bermuda bestmöglich abzuwarten. Wir wurden zudem von Sebastian Wache von der Wetterwelt bezüglich bester Route beraten und fühlten uns daher auch sicher.
Wie die Tage einzeln gelaufen sind, haben wir ja bereits protokoliert. Daher hier nur die Gefühle des Ankommens: Super, dass wir den Rückweg als Familie gemacht haben. Die Fahrt war nicht nur körperlich anstrengender, wegen der vielen Schräglage, sondern auch das Ankommen in den Azoren war das Ende eines tollen Abenteuers. Wir sind wieder zurück in Europa. Auch die Kinder spüren diese Veränderungen und fragen nach Omas, Opas, Freunden und den Spielzeugabteilungen grosser Drogeriemärkte. Auch deshalb haben wir beschlossen, das Boot noch ein bisschen auf den Azoren zu lassen, damit wir diese grünen Inseln inmitten des Atlantiks mit frischem Wind entdecken können. Die Inseln sind einfach zu schön, um sie zu verlassen und schnellstmöglich ans Festland zu kommen. Wir nehmen stattdessen das Flugzeug nach Hause und kommen in den kommenden Ferien wieder zurück.
Noch ein Paar besondere Highlights der Überfahrt:
- Mal wieder ein bisschen mehr Wind und auch mal von vorne.
- die unzähligen Portugiesischen Galeeren. Vor allem am Morgen und Abend sehen sie aus wie bunt schillernde Mini-Segelboote.
- viele Delfine und auch Wale gesehen.
- keinen einzigen Fisch gefangen. Aber auch kein anderer.
- die Fahrt zu geniessen mit vollem Vertrauen in uns und unser Boot.
2 Antworten auf „2000 Seemeilen zurück nach Europa“
Sehr schön!
Herzlich Willkommen zurück.
Liebe Grüsse aus Rothenbrunnen 🙂
Herzlich Willkommen! Und vielen Dank fürs Mitnehmen…
Viel Spaß beim „Müller“…