Ja, der Winddreher hat tatsächlich eingesetzt letzte Nacht, fast pünktlich auf die Minute. Wirklich Wahnsinn, was die Wettervorhersagen können. Wir rufen aber auch 3x täglich das Wetter ab und rechnen unsere Wetter-Routings (beste Route bei Wind und unserem Boot). Ausserdem bekommen wir professionelle Unterstützung von Wetterwelt.
Das heisst wir sind ab ca. 22 Uhr «Hart am Wind» Kurs gegen die Wellen (3m) und Wind von 25 bis 34kn. Das bedeutet eine Schräglage von 30° im Durchschnitt. In Böen auch mal 45°. Die Wellen kommen hin und wieder ins Cockpit durch, der Anker (vorne am Schiff) taucht regelmässig ins Wasser und wir haben Aquarium an den Scheiben. Manch grosse Welle hebt uns und lässt das Boot dann mit einem grossen Knall nach unten krachen. Julian schläft seelenruhig in der vorderen Koje (ja, er hat mal unter Deck geschlafen, da oben alles von Wellen umspült wurde) und Matilda hat teilweise mit uns die Nachtschicht gemacht. Sie konnte nicht ganz so gut schlafen, wir auch nicht 🙂 Heute hat sich alles ein bisschen beruhigt, voraussichtlich fahren wir den unbequemen Kurs noch bis morgen Abend, dann dreht der Wind auf Süd. Heute haben wir sehr wenig gemacht: die Kids durften Filme schauen, die Erwachsenen haben Schlaf nachgeholt und wir haben mal wieder UNO gespielt. Kaputt gegangen ist nichts. Wir waren diesmal gut vorbereitet. Aber alles hängt so ein bisschen schief. Sogar Dinge, die seit 5 Jahren nicht bewegt wurden, wie unsere Innenlautsprecher.
Die aufmerksamen Leser werden merken, dass wir «nur» 40sm dem Ziel näher gekommen sind, aber trotzdem ein Etmal (Weg in 24h) von 120sm zurückgelegt haben. Das war der «sinnlose» Weg nach Norden. Wir sind aber nun mal ein Segelboot und die Physik lässt sich nicht immer überlisten 😉
Für alle, die mal nachschauen wollen: Hier sind wir: 35°49 N 061°33 W
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