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Unser Long-Way-Home

Ein paar Mal wurden wir gefragt, wie unsere Rückreisepläne aussehen und wann wir wieder in Europa ankommen. Uns gefällt es sehr gut hier. Das Bootsleben sind wir noch nicht satt und die Kinder haben auch viel Spass. Dennoch fängt die Hurrikane-Saison in der Karibik bald an und der beste Zeitpunkt für den Weg nach Osten ist Mai/Juni.

Von Anfang an hatten wir 4 Optionen im Hinterkopf:

  1. Boot in der Karibik verkaufen
  2. Boot von jemandem zurücksegeln lassen (mit oder ohne Nikolas an Bord) und Katrin und die Kinder fliegen nach Hause
  3. Boot auf einem Containerschiff zurück nach Europa bringen und wir fliegen nach Hause
  4. Wir segeln als Familie zurück

Lange haben wir überlegt, diskutiert und gesprochen. Die Rückreise über den Nordatlantik ist aufgrund der teilweise wechselhaften Wetterverhältnisse nicht ganz so einfach wie die Überquerung nach Westen. Prinzipiell kann man das Wetter und vor allem die Wind- und Wellenverhältnisse für 3 bis 4 Tage recht gut vorhersagen, was danach kommt ist Glück 🙂 Und wenn man auf dem Atlantik ist, dann hat man keine grosse Wahl als das Wetter zu nehmen, wie es kommt. Dies wollten wir nicht mit beiden Kindern (und wir vielleicht auch nicht ;-)).

So haben wir zwischen Option 1, 2 und 3 hin- und hergewechselt und gemeint, wir werden es merken, wenn es soweit ist. Wir haben bereits befreundete Skipper angefragt und ein paar Sachen in die Wege geleitet. Dennoch hat sich das alles nicht richtig angefühlt. Irgendwie hat es sich langsam bei uns eingeschlichen, oder vielleicht auch das Vertrauen in uns und unser Boot, dass wir die Runde doch als Familie zu Ende bringen möchten. Also doch Option 4!

Doch was heisst das konkret?

Momentan sind wir auf Saint Maarten, das wird unsere Absprunginsel sein, um den ersten grösseren Schlag nach Norden zu machen. Nächstes Ziel werden die Bermudas: Ca. 850sm genau in Richtung Norden (wahrscheinlich verlassen wir dann auch die angenehmen 30° und kommen in den normalen Frühling). Für die Überfahrt rechnen wir mit ca. 7 Tage (Analog zu Kanaren zu den Kap Verden). Dort werden wir noch ein bisschen bleiben und uns die Inselgruppe anschauen, bevor es zum grössten Schlag geht: Bermudas – Azoren. ca. 1800sm und rund 18 Tage. Die Azoren wollen wir uns auch noch anschauen bevor der 3. Schlag ansteht: Azoren – Portugal: Ca. 850sm und nochmal 6 bis 7 Tage. Wann wir dann genau wo sind, können wir noch nicht sagen. Wir haben uns entschieden diesmal nicht mit dem ARC zu starten (Start 8.5.2021 hier auf St Maarten und 19.5.2021 von den Bermudas), sondern uns selbst ein geeignetes Wetterfenster zu suchen. Dennoch versuchen wir von den Bermudas ähnlich wie die ARC Gruppe loszukommen. Insgesamt 8 Boote aus dem ARC+ fahren auch wieder mit dem ARC zurück nach Europa, so dass wir doch einige schon kennen, die die gleich Route machen werden.

Weiter haben wir uns entschieden, aufgrund der schwierigeren vorhersehbaren Winde und Wetterbedingungen mit einem deutschen Wetterdienst zusammenzuarbeiten. Sie rechnen für unser Boot und unsere Etappen die beste und bequemste Route aus und schicken sie täglich auf unser Satellitentelefon. So werden wir von Profis auf den besten Weg gebracht. Auch den besten Startzeitraum schlagen sie uns vor. Aus unserer Sicht, deutlich besser als der ARC, der zu einem festen Datum losgeht.

So wie es momentan aussieht werden wir im Juni wieder in Europa sein. Wie und wann wir genau in die Schweiz zurückkommen wissen wir noch nicht genau, genauso wenig, wo wir unser Boot stehen lassen werden 🙂 Noch können wir uns davon noch nicht trennen.

Noch ein kleines Wort zu den Kindern: Julian träumt zwar von den grossen Kreuzfahrtschiffen, nachdem er herausgefunden hat, dass sie sogar Achterbahnen an Bord haben, aber zur Not tut es auch unser kleines Segelboot. Er liebt die Nachtfahrten, hilft beim Segel setzen und sucht die besten Angelköder aus. Matilda ist auch ein grosser Angelfan, sei es die grosse oder ihre kleine Magnet-Angel. Seekrank werden beide nicht. Keine Selbstverständlichkeit bei Kindern, so wie wir mittlerweile wissen. Kurz: Beide Kids freuen sich auf die Familienzeit an Bord. Vor allem nach den Supermarktbesuchen, wo sie die Snacks und Schoki aussuchen durften.

Eine Antwort auf „Unser Long-Way-Home“

Danke fürs auf dem Laufenden halten. Klingt alles mega interessant.
Eine gute Heimreise wünsche ich euch. Geniesst weiterhin all die schönen Dinge.

Lieber Gruss aus Chur
Manu

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