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Sint Eustatius, Statia oder The Golden Rock

Wir sind in Statia, oder auch Sint Eustatius genannt, gelandet.

Die Überfahrt von Dominica erstreckt sich über knapp 24h oder 151sm. Das heisst wir hatten eine rasante Fahrt mit Halbwind. Die ersten Stunden bis zur Abdeckung von Guadeloupe hatten wir einen Schnitt von fast 8kn. Schneller geht unser Boot physikalisch fast nicht (Rumpfgeschwindigkeit 8.4kn). Wir passieren neben Guadeloupe noch Montserrat, Nevis und St. Kitts. Alle samt mit hohen Vulkanen und daher wenig Wind dahinter, so dass wir den Motor doch hin und wieder anschmeissen. Unser Novum auf der Fahrt war eine Welle von der Seite, die das halbe Cockpit durchnässte. Vielleicht sind wir so langsam richtige Segler geworden 😉

Die Insel ist ca. 8 x 4 km gross und hat ca. 3500 Einwohner. Sie wird beworben, als Freilichtmuseum und als Naturparadies über, als auch unter Wasser. Das Museum hat seine Gründe. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele historische Gebäude pro Fläche. Auch das hat seinen Grund. Während sich die grossen Nationen im 17. Jhd. in der Karibik die Köpfe einschlugen, hat es die Niederlande mit seinen Kolonien schlauer gemacht. Sie waren neutral und konnten daher mit allen anderen Handel betreiben. Dies Resultierte, dass bis zu 20.000 Menschen hier auf Statia wohnten und diese im Reichtum schwammen. The «Golden Rock». Ein nicht besonders nachhaltiger aber gewinnbringender Deal war sicher, den Engländern Waffen abzukaufen und diese dann nach Amerika zu verkaufen, die Ihre Kolonialherren loswerden wollten (Ich denke alle wissen, wer das war. Tee gabs auch.). Naja, irgendwann hatte jemand was dagegen… Und weil es besonders blöd lief, wanderte der Handel dann auch noch in die neuen unabhängigen Gebiete im Norden. Jetzt gibt es überall Festungsruinen, rostige Kanonen und leere Häuser. Immerhin gibt es eine tolle Bar am Dinghy Dock.

Doch die Natur ist wirklich beeindruckend. Wir schnorcheln im glasklaren Wasser um unser Boot (Sicht bis 40m). Ein Riff zieht sich hier quer durch die Bucht und sogar ein Wrack und alte Kanonen liegt hier auf ca. 5m Tiefe. Wir sehen unzählige Rochen, Schildkröten, blaue Seesterne und bunte Fische. Wir entdecken vor allem Fische, die wir bisher noch nicht gesehen haben, wie den sehr seltenen Flughahn oder einen ca 1.2m grossen Tarpon.

Über Wasser erkunden wir die Insel mit einem Mietwagen. Die Fahrt über die Insel dauert bis zum frühen Nachmittag. Dann sind wir durch. Toll ist es allemal. Wir finden tolle Strände mit Schildkröten-Gelegen (wir vermuten an einigen Stellen Eier und an anderen schon geschlüpfte Babys), wilde Parks und den Mini-Flughafen. Wir ankern übrigens genau in der Einflugschneise. Daher auch keine Drohnenbilder. Es kommen aber nur Mini-Flugzeuge hier an. Unser Inselhighlight ist die Besteigung vom «Quill». Dem zweithöchsten Berg der Niederlande und dem höchsten Berg der Insel. Vom schlafenden Vulkan schauen wir in den bewaldeten Krater und klettern entlang dem Grat für die besten Aussichten der Insel.

Übrigens sind genau 2 Yachten auf der Insel zu Besuch. Die Einreise ist nämlich schwierig mit 10 Tagen Quarantäne. Ausser man kommt aus Dominica 😉. Wir kommen sogar komplett ohne Test rein. Hier gibt es auch keine Corona-Fälle. Genauso wenig, wie auf den umliegenden Inseln: Saba, St. Kitts & Nevis. Diese beiden dürfen aber nicht mal wir bereisen.

Nach 6 Tagen auf Statia lichten wir wieder den Anker und segeln nach Sint Maarten.

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